Atkins- Diät
Die Atkins-Diät wurde in den 60er Jahren von dem amerikanischen Arzt Dr. Robert Atkins entwickelt. Sie gehört zu den eiweiß- und fettreichen kohlenhydratarmen (Low carb) Diäten. Sie verspricht eine schnelle Gewichtsabnahme ohne Hungergefühl. Überarbeitete Versionen aus den Jahren 2004 und 2011 als „Die neue Atkins-Diät“, brachten keine wesentlichen Änderungen.
Grundannahmen und Prinzipien:
Bei der Atkins-Diät werden die meisten kohlenhydrathaltigen Lebensmittel vermieden. Erlaubt sind eiweiß- und fetthaltige Lebensmittel in unbe-grenzter Menge. Nach dem Grundsatz „Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate“ wird Fett im Stoffwechsel aufgrund des Glukose-mangels nicht vollständig bis zu den Endprodukten Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) „verbrannt“. Es entstehen Ketonkörper, die im Blut zu einer Ketonämie (Ketose) führen. Diese verringert das Hungergefühl, das nach Atkins für die Entstehung von Übergewicht verantwortlich ist.
Die „Neue Atkins-Diät“ ist in vier Phasen unterteilt. Das Ziel der ersten beiden Phasen ist eine deutliche Gewichtsabnahme. Die dritte Phase dient der Gewichtsstabilisation, ebenso wie die vierte Phase, bei der das Gewicht nachhaltig und dauerhaft gehalten werden soll.
Praxis der Atkins-Diät:
Anstelle von Kalorien werden bei Atkins Kohlenhydrate gezählt. Im „Carb-Counter“ u.a. online, sind die in Lebensmitteln enthaltenen Kohlenhydrate angeführt. Die Übersicht zeigt, welche Lebensmittel bei der Atkins-Diät erlaubt bzw. verboten sind:
Verbotene Lebensmittel
einige Gemüse z.B. Möhren, Getreide, Kartoffeln, viele Obstsorten, Zucker und Milch aufgrund des Milchzuckers.
Erlaubte Lebensmittel
Eier, Fette und Öle, Fisch, Fleisch, Käse und Sauermilcherzeugnisse
Zusatzempfehlungen
Nahrungsergänzungsmittel Vitamine und Mineralstoffe
Bewertung der Atkins-Diät:
Positiv:
- Sättigend infolge des hohen Eiweiß- und Fettverzehrs
- Schnellere Gewichtsabnahme, generell bei Low carb-Diäten
- Stiftung Warentest: bürotauglich, zeitsparend
Negativ:
- Begünstigung der Entstehung von Arteriosklerose
- Einseitigkeit der Lebensmittelauswahl
- Geringe Aufnahme von Ballaststoffen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen
- Erhöhte Salzzufuhr und damit Erhöhung des Risikos für Bluthochdruck
- Bei Menschen mit Nierenbeschwerden kann der erhöhte Eiweißanteil zu einer Verschlechterung der Symptome führen
- Erhöhter Harnsäuregehalt im Blut und damit erhöhtes Risiko für einen Gichtanfall
- Entstehung einer Ketose, die zu Mundgeruch (Ausatemluft riecht nach Aceton), Übelkeit und Unwohlsein führen kann
- Mögliche Nebenwirkungen wie extreme Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Mundgeruch, Muskelkrämpfe, Verstopfung
- Negative ökologische Bilanz durcherhöhten Verzehr tierischer Lebensmittel
- Stiftung Warentest: extrem einseitig; Obst und Gemüse kommen viel zu kurz; Verhaltensänderungen sind kein Teil des Konzepts, Nahrungsergänzungsmittel und etliche Zutaten sind nur über die Atkins-Homepage zu beziehen
Literatur:
- Stiftung Warentest – test spezial: 90 Diäten für Sie bewertet
- Westmann, C., E. u.a.: Die aktuelle Atkins-Diät: Das Erfolgsprogramm von Ärzten optimiert; Goldmann Verlag