Sonnenhut
Der Sonnenhut mit seinen drei Arten - Echinacea angustifolia (schmalblätterig), Echinacea pallida (blasser), Echinacea purpurea (roter) - ist in Nordamerika heimisch. Die Staude ist ausdauernd und blüht von Juli bis Oktober.
Botanischer Name: | Verwendete Pflanzenteile: | |
Echinacea = Sonnenhut: Echinacea angustifolia DC, Echinacea purpurea (L.) MOENCH | Wurzel = Radix Kraut = Herba |
Der botanische Gattungsname Echinacea leitet sich vom altgriechischen Wort echínos (Stachel) ab und bezieht sich auf die Form des Blütenstandes, die einem Igel ähnelt.
Inhaltsstoffe:
- Polysaccharide unterschiedlicher Struktur, Cichoriensäure
Wirkungen:
- Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte - durch eine Anregung des unspezifischen Immunsystems (Aktivierung von Fresszellen = Makrophagen)
- Gewebestabilisierung: dadurch erschwertes Eindringen von Bakterien in die Haut und Schleimhäute
- Förderung der Wundheilung
Nebenwirkungen:
Nach dem heutigen Wissensstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Gegenanzeigen:
Nach dem heutigen Wissensstand sind keine Gegenanzeigen bekannt.
Sonnenhut wird verwendet:
Innerlich:
- zur allgemeinen Unterstützung des Immunsystems bei geschwächter Abwehrlage
- zur Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten im Winter
Äußerlich:
- als Salbe zur Wundheilung
Darreichungsformen im Reformhaus:
Frischpflanzenpresssaft, Tropfen, Tabletten
Sonstiges:
Echinacea wird im Intervall angewendet, um eine Überstrapazierung des Immunsystems zu vermeiden.
Einnahme: 50 Tropfen 3mal täglich über jeweils 4-5 Tage, anschließend genauso lange pausieren.
Die Einnahme am späten Nachmittag (16 - 17 h) ist besonders zu empfehlen, da hier das Immunsystem am besten auf Stimulierung anspricht.
Bei bereits bestehendem Fieber soll auf eine Anwendung von Echinacea-Zubereitungen verzichtet werden.
Wortlaut der für die Standardzulassung vorgeschriebenen Packungsbeilage (Wurzel):
„Anwendungsgebiete
Zur Unterstützung der Abwehrkräfte bei Erkältungskrankheiten im Hals-, Nasen- und Rachenbereich.
Die Anwendung von Zubereitungen aus Sonnenhutwurzel schließt, wenn medizinisch erforderlich, die gleichzeitige Gabe von Antibiotika oder Chemotherapeutika nicht aus; ihre Gabe ist bei entsprechender Indikation sogar erforderlich.
Dosierungsanleitung und Art der Anwendung
Etwa 1/2 Teelöffel voll (ca. 1 g) Sonnenhutwurzel wird mit heißem Wasser (ca.150 ml) übergossen und nach 10 Minuten durch ein Teesieb gegeben. Soweit nicht anders verordnet, wird mehrmals täglich 1 Tasse frisch bereiteter Teeaufguss zwischen den Mahlzeiten getrunken.
Hinweis
Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.“
Wortlaut der für die Standardzulassung vorgeschriebenen Packungsbeilage (Presssaft):
„Anwendungsgebiete
Unterstützende Behandlung rezidivierender Infekte im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege.
äußerlich: schlecht heilende, oberflächliche Wunden
Dosierung und Art der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, 2 x täglich vor den Mahlzeiten 5 ml (=1 Teelöffel Presssaft) unverdünnt oder mit etwas Wasser einnehmen. Für Diabetiker geeignet.“
Literatur:
- Schilcher, H.: Kleines Heilkräuterlexikon; Hädecke Verlag 2008,
- Wichtl, M.: Teedrogen und Phytopharmaka; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 5. Aufl. 2009
- Pahlow, M.: Das große Buch der Heilpflanzen; Gräfe+Unzer Verlag.
- Weiss, R.F.: Lehrbuch der Phytotherapie; Hippokrates Verlag.