Hausapotheke
Mit Hilfe einer sinnvoll zusammengestellten Hausapotheke können leichte Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen selbst behandelt werden. Im Notfall sollte alles vorhanden sein, um Erste Hilfe zu leisten.
Optimale Zusammenstellung der Hausapotheke:
Die Hausapotheke sollte optimal auf die Bedürfnisse der Personen abgestimmt sein, die im Haushalt leben, besonders dann, wenn Kinder oder chronisch kranke Menschen im Haushalt leben. Zur Hausapotheke gehören auch alle vom Arzt verordneten Medikamente.
Aufbewahrung der Hausapotheke:
Die Hausapotheke sollte an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Zu beachten sind hierbei auch die Hinweise auf der Verpackung oder der Gebrauchsinformation. Badezimmer und Küche sind als Aufbewahrungsorte für Medikamente relativ ungeeignet, da Feuchtigkeit und Wärme zu erheblichen Veränderungen der Medikamente führen können. In der Regel eignet sich zur Aufbewahrung das Schlafzimmer.
Die Hausapotheke darf nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein ‑ nicht zuletzt, weil treibgashaltige Spraydosen bei zu starker Erhitzung explodieren können. Kinder oder auch verwirrte ältere Menschen dürfen keinen Zugang zur Hausapotheke haben. Sie sollte daher abschließbar sein und für Kinder unzugänglich.
Weitere Tipps:
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Um Verwechslungen auszuschließen, alle Medikamente in ihrer Originalverpackung einschließlich des Beipackzettels aufbewahren.
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Einige Arzneimittel müssen kühl gelagert werden - auf die Lagerhinweise der Hersteller achten. Eine Kühlkompresse sollte immer im Gefrierfach des Kühlschrankes bzw. der Gefriertruhe lagern.
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Bei Augentropfen auf das Erstentnahmedatum achten. Die Tropfen müssen nach 6 Wochen entsorgt werden, Ausnahme: Augentropfen in Einmaldosen.
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Arzneimittel, die das Verfallsdatum überschritten haben, dürfen nicht mehr verwendet werden.
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Hausapotheke einmal im Jahr darauf prüfen, ob der Inhalt zu ergänzen ist oder Medikamente verfallen sind.
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Eine Liste mit Notfallrufnummern sollte bereit liegen.
Konventionelle, klassische Hausapotheke:
Eine gut sortierte Hausapotheke leistet im Notfall gute Dienste! Bei Notfällen sollte mit einem Griff das Richtige zur Wundversorgung, Kopfschmerzen – und Schmerzmittel gleich bereit stehen. In die Hausapotheke gehört daher:
Verbandsmaterial:
Verbandsmaterialien | |
Alkoholtupfer (steril verpackt) | Kompressen (sterile) |
Binden (selbsthaftend, elastisch) | Kühlkompressen (kühl lagern!) |
Blasenpflaster | Lederfingerling |
Brandwundenverbands-päckchen (steril) | Pflaster (sortiert) |
Dreieckstuch | Sicherheitsnadeln |
Gummihandschuhe | Verbandschere |
Klammerpflaster (steril verpackt) |
Weitere sinnvolle Bestandteile einer Hausapotheke sind:
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Augenklappe
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Fieberthermometer (für Kinder ggf. Ohr-Thermometer)
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Holzspatel
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Maske für die Mund-zu-Mund-Beatmung
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Plastik- bzw. besser Latexhandschuhe
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Splitterpinzette
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Wärmflasche
Medikamente, die in die klassische Hausapotheke gehören sind:
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Brand- und Wundgel
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Desinfektionsmittel
Mittel gegen:
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Fieber
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Grippale Infekte
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Grippe
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Jeweils individuelle, häufig auftretende Beschwerden
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Kreislaufbeschwerden
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Schmerzen
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Sportverletzungen (Prellungen, Verstauchungen)
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Verdauungsbeschwerden
Die wichtigsten Notrufnummern im Überblick:
Wer? | Telefonnummer |
Polizei + Unfall | 110 |
Feuerwehr | 112 |
Bereitschaftsdienst der Apotheken | 01 15 00 |
Gesundheitsdienst | 01 15 02 |
Zentralruf für Vergiftungen bei Kindern | 030 / 1 92 40 |
Verbrennungen | 040 / 1 97 21 |
Telefonseelsorge (ev.) | 0800 / 1 11 01 11 |
Telefonseelsorge (kath.) | 0800 / 1 11 02 22 |
Kinder und Jugendtelefon | 0800 / 1 11 03 33 |
ADAC-Hilfe Deutschland | 0130 / 81 92 11 |
Naturheilkundliche Hausapotheke:
Für naturheilkundlich orientierte Menschen gibt die folgende Tabelle eine Übersicht über Naturheilmittel, die in Bezug auf das Thema Hausapotheke hilfreich sind:
Indikation | Heilpflanzen/Naturheilmittel | Art der Anwendung |
Durchfall | Milchsäurebakterien / Spezialhefe | Kapseln/Pulver |
Gänsefingerkraut / Grüner - / Schwarzer Tee | Tee | |
Heilerde | innerlich | |
Erkältung | Holunder-/ Lindenblüten | Frischpflanzensaft/ |
Spitzwegerich, Thymiankraut | Tee (viel und heiß trinken!) | |
Meerwasser | Nasendusche/Spray | |
Harnwegsinfekte | Cranberries / Preiselbeeren | Saft |
Herz/Kreislauf-schwäche | Weißdornblüten-, -blätter, -früchte | Alle Darreichungsformen möglich |
Insektenstiche | Heilerde | äußerlich |
Kieselsäurepräparate | Spezielles Gel | |
Kopfschmerzen | Weidenrinde | Tee |
Pfefferminze (Menthol) | Stift für äußere Anwendung | |
Magenbeschwerden | Kamille | Tee, Tropfen |
Leinsamenschleim | Leinsamen in Filterbeutel | |
Prellungen, Stauchungen, Sportverletzungen | Arnikablüten | Salbe/Tinktur (verdünnt) |
Sonnenbrand | Kieselsäurepräparate | Spezielles Gel |
Verbrennungen (leicht!) | Johanniskraut | Rotöl |
Verstopfung | Flohsamen/Leinsamen / Feigen/Trockenpflaumen | mit viel Flüssigkeit; vorher einweichen |
Sauerkrautsaft | Saft |
Literatur:
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Bierbach, E. (Hrsg.): Naturheilpraxis Heute; Urban & Fischer