Eisenkraut/Verbene
Eisenkraut (Verbena officinalis) wurde bei den antiken Völkern hoch verehrt. Der Name Eisenkraut bezieht sich auf den Glauben, die Pflanze biete einen Schutz vor Verletzungen durch Eisenwaffen. Andere volkstümliche Namen sind Taubenkraut, Katzenblutkraut und Sagenkraut.
Botanik und Geschichte:
Das Eisenkraut aus der Familie der Verbenaceen ist eine ein- bis mehrjährige, bis zu 75 cm hoch wachsende Pflanze mit einem aufrechten, im oberen Teil verzweigten Stängel. Die kleinen, blasslila gefärbten Blüten sitzen in dünnen, lockeren Ähren.
Verwendet werden die während der Blütezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile.
Unter "Verbenenkraut" wird das Kraut einer anderen Pflanze, der Zitronenverbene (Aloysia triphylla), das vor allem in Frankreich als Lebensmittel Verwendung findet, verstanden. Die Droge riecht beim Zerreiben stark nach Zitrone.
Verbena officinalis wurde bei den antiken Völkern hoch verehrt. Sie war der Erigineia, der Göttin der Frühe, geweiht. Im alten Ägypten hieß sie "Träne der Iris", die bei feierlichen Gelegenheiten verbrannt wurde und auch als Wundermittel bei Verletzungen galt. Plinius bezeichnete sie als berühmteste Pflanze der römischen Flora, von der immer Bündel auf dem Altar des Jupiter lagen. Im Aberglauben der Völker hat sie stets eine bedeutende Rolle gespielt. Im Mittelalter diente sie nicht selten als Beschwörungs- und Zaubermittel.
Inhaltsstoffe von Eisenkraut:
0,2 – 0,5 % Iridoidgkykoside (Verbenalin, Hastatosid, Dihydrocornin u.a.) Kaffeesäureabkömmlinge wie z.B. Verbascosid, Isoverbascosid, Martynosid u.a. ferner Flavonoide, Stachyose und Spuren von ätherischem Öl.
Iridoidglykoside, ihre Metabolite und Verbascosid könnten zumindest teilweise für das beobachtete Wirkungsspektrum verantwortlich sein.
Anwendungsgebiete von Eisenkraut:
Folgende Anwendungsgebiete werden in der Monographie genannt: Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der
- Mund- und Rachenschleimhäute wie Angina, Halsschmerzen,
- Erkrankungen der Atemwege wie Husten, Asthma, Keuchhusten;
- Niere und ableitenden Harnwege
- Rheumatischen Erkrankungen und Gicht
- „Frauenleiden“ - im Klimakterium, unregelmäßiger Periode, Förderung der Milchsekretion bei Stillenden
- ferner bei Schmerzen, Krämpfen, Erschöpfungszuständen, nervösen Störungen, Verdauungsstörungen, Leber- und Gallenerkrankungen, Gelbsucht, Gicht sowie
- äußerlich bei schlecht heilenden Wunden, Geschwüren und Brandwunden.
Allerdings ist die Wirksamkeit bei den genannten Anwendungsgebieten nicht belegt!
Eisenkraut ist in einigen pflanzlichen Kombinationspräparaten, die als Anwendungsgebiete Katarrhe der oberen Luftwege beanspruchen, enthalten. Für diesen Zweck, insbesondere für die schleimlösende (sekretolytische) Wirkung wird Eisenkraut positiv bewertet.!
Zubereitung von Eisenkrauttee:
Ein Teelöffel (ca. 1,5 g fein geschnittene Droge) wird mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 5 – 10 Minuten abgeseiht.
Verbene im Reformhaus®:
Im Reformhaus® wird die Zitronenverbene als Haustee angeboten.
Literatur:
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Wichtl, Max (Hrsg.): Teedrogen und Phytopharmaka
Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart; 4. Aufl.