Smoothie
Der Begriff Smoothie leitet sich aus dem Englischen "smooth" ab und bedeutet übersetzt fein, weich, geschmeidig. Es beschreibt die Konsistenz eines aus pürierten Früchten und/oder Gemüse gemixten Ganzfruchtproduktes. Solche im Prinzip ähnlichen Produkte werden seit Jahrzehnten in einer sehr hohen Qualität im Reformhaus als "Vollfrucht angeboten". Alleine die anglizistische Veränderung des Begriffes führte zu einer enormen Steigerung des Bekanntheits- und Beliebtheitsgrades.
Rechtliche Einordnung des Begriffs Smoothie
Der Begriff Smoothie ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt. Eine praktische Unterscheidung ist die zwischen "echten" und "unechten" Smoothies. Ein echtes Smoothie wird immer nur aus dem Mark bzw. Püree von ganzen Früchten ohne Kern und Schalen und/oder dem Püree aus grünen Blättern und Gemüse in der Regel frisch gemixt.
Ein „unechtes“ Smoothie ist mehr oder weniger gleichzusetzen mit einem Mix aus Fruchtsäften, häufig Apfel- und Orangensaft. Dies ist gut erkennbar an der Zutatenliste, die dann Zutaten enthält wie Fruchtsaftkonzentrat, natürliche Aromen oder Verdickungsmittel und evtl. Zuckerarten. Es empfiehlt sich daher grundsätzlich die Zutatenliste von Fertigsmoothies genau zu lesen
Zutaten von Smoothies
Die Zutaten eines Smoothies können sehr vielfältig sein. In Frage kommen nahezu alle Früchte und Gemüse. In der Regel werden Kerne und Schalen vor dem Pürieren entfernt. Vor allem in Smoothies, die als Fertigprodukte angeboten werden, finden sich eventuell Süßungsmittel (Honig, Zucker) und Zusatzstoffe (Aromen, Farbstoffe). Smoothies können auch mit Wasser, Milch und Joghurt versetzt sein. Im Gegensatz zu reinen Smoothies, die nur püriertes Obst bzw. Gemüse enthalten, werden unter den Fertigsmoothies auch solche angeboten, die hauptsächlich Fruchtsäfte enthalten. Ein Trend sind geeiste Smoothies, Smoothies mit Eis.
Unterschiede von Frucht-/Gemüsesäften und Smoothies
Der wesentliche Unterschied zwischen Säften und Smoothies liegt in der Zubereitung: Säfte werden durch Auspressen gewonnen, zum Beispiel mit einem Entsafter oder manuell in einem Tuch ausgepresst. Zurück bleiben die Pflanzenfasern und mit ihnen auch ein Teil der sekundären Pflanzenstoffe.
Zur Gewinnung eines Smoothies werden die Zutaten in einen Mixer gegeben und bis zu einer sämigen Konsistenz püriert. Somit bleiben alle Bestandteile der Zutaten enthalten, was als Vorteil von Smoothies gilt. Aufgrund der Beliebtheit und Vielfalt von Smoothies ist ein großes Angebot an zum Teil recht teuren Hochleistungsmixern entstanden.
Spezialität „Grüne Smoothies“
Bei grünen Smoothies werden Früchte mit den in der Tabelle aufgeführten Zutaten zusammengemixt. Sie werden als besonders gesund angepriesen. Für die Zubereitung von grünen Smoothies eignen sich besonders:
Blätter | Gemüse | Kräuter | Wildkräuter |
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Fenchel Kohlrabi Möhren Radieschen Rote Bete Sellerie | Blattsalate Feldsalat Gurken Kohl Spinat Tomaten | Basilikum Borretsch Dill Kerbel Petersilie Sauerampfer | Brennnessel Gänseblümchen Giersch Löwenzahn Portulak
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Um den oft bitteren Geschmack der grünen Smoothies abzumildern, eignen sich Trockenfrüchte und natürliche Süßungsmittel. Beliebte Zutaten sind auch Avocados und Nussmuse.
Weniger geeignet sind Stärke enthaltende Gemüse wie Kohlrabi, Kürbis oder Möhren. Bei den grünen Bestandteilen sollten Blattlaub, größere Mengen von Petersilie und Rhabarberblätter vermieden werden. Ein Mischungsverhältnis von anfangs 60 % reifen Früchten und 40 % grünen Zutaten wird für den Einstieg bei der eigenen Zubereitung empfohlen.
Energiegehalt und Nährwerte von Smoothies
Aufgrund der enormen Vielfalt der angebotenen Smoothies können Nährwertangaben nur sehr grob und mit größeren Spannbreiten gemacht werden. Da ein Smoothie im Wesentlichen aus Früchten und evtl. Gemüsen besteht, ähneln die Gehalte der Makronährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate stark den Nährwertprofilen dieser Lebensmittel. der angebotenen Smoothies können Nährwertangaben nur sehr grob und mit größeren Spannbreiten gemacht werden. Da ein Smoothie im Wesentlichen aus Früchten und evtl. Gemüsen besteht, ähneln die Gehalte der Makronährstoffen Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate stark den Nährwertprofilen dieser Lebensmittel.
Vor allem bei einem hohen Anteil von süßen Früchten, Bananen und Süssungsmitteln kann der Kohlenhydratanteil bis zu 15 % betragen. Dies übertrifft die Kohlenhydratmenge von Fruchtsäften und selbst Softgetränken wie z.B. Cola und Limonaden. Daher sollten Smoothies niemals als Durstlöscher eingesetzt werden und maximal zwei Portionen à 100 – 150 ml pro Tag verzehrt werden.
Der Energiegehalt eines Smoothies kann je nach Zutaten bei 45 - 75 kcal pro 100 ml liegen. Daher muss ein Smoothie ernährungsphysiologisch als Zwischenmahlzeit bewertet werden.
Ernährungsphysiologische Bewertung von Smoothies
Smoothies können dazu beitragen, gelegentlich einen Teil der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (dge) empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu decken.
Voraussetzung hierfür sind folgende Bedingungen:
- Der Saftanteil darf maximal 50 % betragen.
- Es sind keine Zusätze wie Aromen, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Zucker(arten) oder isolierte Nährstoffe enthalten.
- Das Smoothie bzw. Zutaten des Smoothies sind nicht durch Wasserentzug konzentriert.
Frisches Obst und Gemüse ist Säften und Smoothies grundsätzlich vorzuziehen. Die dge nennt hierfür folgende Gründe:
- Obst und Gemüse hat eine niedrigere Energiedichte
- Der Zuckergehalt, insbesondere der Fruktosegehalt von Smoothies kann sich bei übermäßigem Verzehr schädlich auswirken
- Das Volumen, das entscheidend für das Sättigungsgefühl ist, ist bei frischem Obst und Gemüse höher
- Kauen ist eine wichtige Vorstufe für eine gute Verdauung. Smoothies werden getrunken
- Smoothies, insbesondere Fertigsmoothies, sind teurer als frisches Obst oder Gemüse
- Ein Mehr an „Convenience-Produkten“ bedeutet einen Verlust von Esskultur
- Ökologisch gesehen sind vor allem Fertigsmoothies problematisch, das sie meist eine Plastikverpackung benötigen.
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Smoothies – Obst aus der Flasche. DGEinfo (09/2007) 130–132
- https://www.brigitte.de/gesund/ernaehrung/smoothie-luege--warum-wir-obst-besser-nicht-trinken-sollten-10134656.html
--> Fruktose, Süßungsmittel, Vollfrucht